Ergotherapie
Jeder möchte möglichst selbstständig und selbstbestimmt leben.
Schmerzen, Bewegungsdefizite und andere Einschränkungen können dies erschweren oder verhindern.
Zusammenhänge zwischen Funktion und Einschränkungen erkennen:
Durch gezieltes Aktivieren und Fördern und ggf. mit dem Einsatz von Hilfsmitteln sollen Lösungsstrategien aufgezeigt werden, die den Alltag des Patienten erleichtern.
Was ist Ergotherapie?
„Ergo“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Werk, Tat, Aktivität“. Ergotherapie gehört zu den anerkannten Heilmethoden und wird vom jeweiligen Arzt (z.B. Hausarzt, Kinderarzt, Neurologe, Orthopäde) verordnet. Die Behandlung kann in der Praxis oder als Hausbesuch erfolgen. Durch aktives Handeln sollen Fähigkeiten erworben werden, bzw. ein möglichst selbstständiges Leben trotz der Einschränkung erreicht werden (z. B. durch die Kompensation mit Hilfsmitteln).
Wer braucht Ergotherapie?
Menschen jeden Alters mit körperlichen, geistigen und/oder psychischen Einschränkungen, die ihren Alltag eigenverantwortlich gestalten wollen.
Was ist das Hauptziel der Ergotherapie?
Ziel ist es, eine größtmögliche Lebensqualität zu erreichen. Handlungskompetenzen sollen wiedererlangt bzw. neu erlernt werden, um möglichst selbstständig und zufrieden die Anforderungen des täglichen Lebens zu meistern.
Beispielsweise kann Ergotherapie bei folgenden Diagnosen verordnet werden:
- Handfunktionsstörungen
- Arthritis
- Arthrose
- nach einer OP/Unfall/Narbenbehandlung
- nach einem Schlaganfall
- Multiple Sklerose
- Morbus Parkinson
- Demenz
- kognitive Störungen
- Depressionen
- Entwicklungsverzögerungen bei Kindern
- Hyperaktivität
- Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)
Welche Bereiche gibt es in der Ergotherapie?
- Orthopädie/Chirurgie/Traumatologie
- Neurologie/ Neuropsychologie
- Pädiatrie
- Rheumatologie
- Psychiatrie
- Geriatrie
Was sind die Inhalte der Ergotherapie?
Es werden gemeinsam Ziele formuliert und ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Die verschiedenen Inhalte der Ergotherapie werden an die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepasst.
Mögliche Inhalte können z. B. sein:
- präventive und rehabilitative Maßnahmen
- Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, Wahrnehmung und Schmerzreduktion
- Trainieren von lebenspraktischen Tätigkeiten
- Hilfsmittelversorgung
- Arbeitsplatzgestaltung
- Hirnleistungstraining
- handwerkliche und gestalterische Techniken
- funktionelle Tätigkeiten
Wie lange dauert eine ergotherapeutische Einheit?
Je nachdem, was der Arzt verordnet, liegt die Therapiezeit in der Regel zwischen 30 und 60 Min.
Welche Arten von Behandlungen gibt es?
Folgendes kann als Einzel- oder Gruppentherapie durchgeführt werden:
- Sensomotorisch-perzeptive Behandlung (wird bei Patienten mit Einschränkungen im Bereich der Wahrnehmung und der Bewegung verordnet)
- Motorisch-funktionelle Behandlung (wenn die Einschränkungen im Bereich der Bewegung liegen)
- Hirnleistungstraining (bei Problemen im Bereich Gedächtnis, Konzentration und/oder Aufmerksamkeit)
- Psychisch-funktionelle Behandlung (z. B. depressive Verstimmungen, Trauerbewältigung, Einschränkungen der Emotionalität)